Manuelle Strukturanalyse: Von der Belastungsprüfung zur digitalen Diagnose
Die Manuelle Strukturanalyse ist eine hochspezifische Erweiterung der klinischen Funktionsanalyse. Ihr diagnostischer Wert liegt in der gezielten Belastungsuntersuchung von Kaumuskulatur und Kiefergelenken. Lange Zeit war das Vorgehen jedoch uneinheitlich – unterschiedliche Testgriffe, unklare Abläufe und fehlende Dokumentationsstandards erschwerten die Anwendung.
Mit der konzeptionellen Überarbeitung durch PD Dr. Ahlers (Hamburg) und Prof. Jakstat (Leipzig) wurde die Methode erheblich präzisiert und zudem praxisreif gemacht. Die Veröffentlichung eines offiziellen Befundbogens durch die DGFDT in der DGZMK verhalf der Manuellen Strukturanalyse zum Durchbruch und zur offiziellen Anerkennung. Die standardisierte Erfassung ermöglicht eine reproduzierbare Befundung und stärkt die klinische Relevanz der manuellen Strukturanalyse.
Im Kurs zeigt PD Dr. Ahlers, wie die Erhebung dieser Befunde digital mit dem CMDfact-Modul CMDmanu durchgeführt werden kann – inklusive strukturierter Dokumentation durch zahnmedizinisches Assistenzpersonal.
Ein weiterer Fokus liegt auf der softwareassistierten Auswertung im zugehörigen CMDfact DiagnosePilot. Auf Basis der erhobenen Befunde lassen sich differenzierte Diagnosen strukturiert auswählen. Eine aktuelle Studie belegt: Die so gestellten Diagnosen weisen eine signifikant höhere Qualität auf als jene im konventionellen Vorgehen.
Abschließend wird der konkrete therapeutische Nutzen der strukturierten manuellen Strukturanalyse anhand klinischer Beispiele dargestellt – als Grundlage einer strukturierten Diagnostik und Therapieentscheidung im CMD-Kontext.